Das American Hotel in Lignano Sabbiadoro, gelegen an der Lungomare Trieste 152, wurde von Aldo Bernardis und Paolo Pascolo zwischen 1962 und 1965 entworfen und stellt ein herausragendes Beispiel moderner Architektur dar. Dieses Gebäude, das ein Hotel und Wohnresidenzen kombiniert, zeichnet sich durch seine kühne und innovative Gestaltung aus.
Das Projekt gliedert sich in drei vertikale Türme, die dem ursprünglichen Namen des Projekts entsprechen, die auf einem Sockel platziert sind. Diese Konfiguration optimiert nicht nur die Raumaufteilung, sondern erzeugt auch einen visuellen Effekt der Trennung zwischen den verschiedenen Komponenten des Gebäudes. Die Türme, die versetzt und visuell voneinander getrennt sind, bieten eine räumliche Dynamik im Kontrast zur soliden Basis, die die Hoteldienste beherbergt.
Ein markantes Merkmal des Komplexes sind die Loggien, die die Fassaden prägen. Diese Außenräume, umrahmt von einem durchbrochenen Klinkerverkleidung, schaffen eine faszinierende Licht-Schatten-Struktur, die die imposanten Volumen des Gebäudes auflockert. Die Verkleidung trägt nicht nur zur Ästhetik des Hotels bei, sondern erfüllt auch eine praktische Funktion, indem sie Schatten und Schutz für die Innenräume bietet, während die durchbrochene Struktur gefiltertes Tageslicht ermöglicht und stimmungsvolle Atmosphären schafft.
Das American Hotel von Bernardis und Pascolo ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen in Lignano Sabbiadoro, sondern auch ein Beispiel dafür, wie moderne Architektur Funktionalität und Schönheit integrieren kann. Mit seinem innovativen Design und seiner Detailgenauigkeit bleibt der Komplex ein Symbol für den architektonischen Fortschritt der 60er Jahre und ein Modell der Exzellenz in der italienischen Architektur.
Die „Corsa al Mare“ (1960-1969)
Ende der 1950er Jahre war die Umgestaltung des Gebiets für touristische Zwecke bereits sichtbar, gekennzeichnet durch die Stadtplanungspläne für Lignano Sabbiadoro, Lignano Pineta und Lignano Sud (Riviera). Mit dem Wirtschaftsboom der 1960er Jahre nahm die intensive Nutzung erheblich zu. Zwischen 1960 und 1970 verdreifachte sich die Anzahl der Betten und Gäste.
Die unterschiedlichen städtebaulichen Strategien für Sabbiadoro, Pineta und Riviera führten zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Projekte von D'Olivo für Pineta und Piccinato für Riviera schafften es, das Gebiet zu gestalten und spekulativer Verwahrlosung entgegenzuwirken. Die Jahre des „Corsa al Mare“, gefeiert von der Triennale di Milano 1964, markierten eine signifikante Transformation der italienischen Landschaft. Trotz der Umweltverschmutzung der Küsten stellte sich Pineta und Riviera in den 1960er Jahren als positive Beispiele für die Stadtplanung von Badeorten heraus.